Kloster Bredelar  Theodorshütte
Kloster Bredelar Theodorshütte
 
 

Lehr- und Schaugießerei

Lehr- und Schaugießerei Kloster Bredelar e.V.

Der Verein hat die Aufgabe, das Industriekulturelle Erbe im Kloster Bredelar|Theodorshütte aufrechtzuerhalten. Das Kloster ist ein einmaliges Kulturdenkmal, denn die Nutzung als Kloster, Eisenhütte, Eisengießerei und "Gewerbepark" findet sich in dieser Form kein zweites Mal in Deutschland.  

Satzung des Vereins

Putzhaus Südgiebel  November 2014
Putzhaus Südgiebel November 2014
 

Der Vorstand der Lehr- und Schaugießerei Kloster Bredelar e.V.

Den Vorstand bilden:

Reinhard Schandelle, Vorsitzender

Mail: r.schandelle@t-online.de; Tel.: 02991 1515

Robert Tuschen, stellvertretender Vorsitzender

Dirk Kemper, Kassierer

N. N., Schriftführer

Rainer Willeke, Beisitzer

April 2016: Frühjahrsputz im Putzhaus

Vor gut einem Jahr wurde das Putzhaus an der zur Ortschaft zugeneigten Ostseite der ehemaligen Kloster- und Eisenhüttenanlage Bredelar unter Denkmalschutz gestellt. Jetzt begannen die Aufräumarbeiten als Vorbereitung auf die bevorstehende Instandsetzung. Dem Förderverein Kloster Bredelar stehen für die denkmalgerechte Dach- und Mauerwerkssanierung insgesamt 250.000,- € zur Verfügung. Diese Gelder stammen je zur Hälfte aus Mitteln des Denkmalschutz-Sonderprogrammes V des Bundes sowie der NRW-Stiftung.
Das LWL-Amt für Denkmalpflege, Münster, bescheinigt dem 1892 errichteten Solitärbau eine herausragende industriekulturelle Bedeutung. Denn innerhalb der betrieblichen Organisation der ehemaligen Eisengießerei kam dem Gebäude bis zur Werksschließung im Jahr 1931 eine Doppelfunktion zu: Einerseits setzte das Entgraten der Gussprodukte – im Fachjargon heißt das „Putzen“, woher auch die Bezeichnung des Bauwerks rührt – mit anschließender Qualitätskontrolle den Endpunkt der Produktionskette, andererseits bildete dieser Fabrikbereich den Anfangspunkt der Produktlogistik: Über den hauseigenen Gleisanschluss verließen die Eisenerzeugnisse per Eisenbahn das Werksgelände.
Bereits an zwei Wochenenden führten Mitglieder des Lehr- und Schaugießerei-Vereins einen Frühjahrsputz in dem von den Bredelarern seit Generationen als „Putzhütte“ bezeichneten Hallenhaus durch, und zwar ohne dabei die noch aus industrieller Nutzung erhaltenen, wertvollen Spuren zu verwischen. Immerhin: diese vor allem an den Innenwandflächen vorzufindenden Zeitzeichen sind mindestens schon 85 Jahre alt und sollen auch in Zukunft Industriegeschichte nach- und ablesbar machen.

Aber es geht nichts über ein aktives Nacherleben. Und so ist Ziel und Zweck der angelaufenen Renovierung die (Wieder-)Eröffnung einer Lehr- und Schaugießerei als Antwort auf eine anschauliche Kulturpflege an einem der bedeutendsten Schauplätze westfälischer Industriegeschichte.
Mit Blick auf die Komplexität dieses Themas war 2004 aus dem Förderverein Kloster Bredelar zusätzlich der Lehr- und Schaugießerei-Verein hervorgegangen, um der fachspezifischen Inhalte gerecht werden zu können. Bis 2007 fanden in wechselnden Bereichen der einstigen Theodorshütte entsprechende Angebote statt; zuletzt im Putzhaus. Da die Standsicherheit des Dachstuhls nicht mehr gewährleistet war, musste die vor allem bei Schulklassen, VHS-Kursen und Seminaren der Detmolder Schule für Architektur (Fachhochschule OWL) beliebte Einrichtung geschlossen werden. 
Die Aufräumarbeiten sind abgeschlossen. Die Architekten und  Statiker werden jetzt die Sanierung/Restaurierung planen und vorbereiten.


Texte und Fotos: Benedikt Klaucke | April 2016

Noch sind die 3 Abfallcontainer leer.
Noch sind die 3 Abfallcontainer leer.
Große Stille  vor dem Einsatz
Große Stille vor dem Einsatz
 

Die örtliche Presse hat über Aufräumaktion berichtet.

Diemelbote 23.04.2016

Sauerlandkurier 24.04.2016

Die Container kündigen es an: Im Putzhaus auf dem ehemaligen Kloster- und Eisenhüttenareal hat der Frühjahrsputz als Vorbereitung auf die bevorstehende Instandsetzung begonnen. Foto: Benedikt Klaucke
Die Container kündigen es an: Im Putzhaus auf dem ehemaligen Kloster- und Eisenhüttenareal hat der Frühjahrsputz als Vorbereitung auf die bevorstehende Instandsetzung begonnen. Foto: Benedikt Klaucke
Mitglieder des Lehr- und Schaugießerei-Vereins beim Ausräumen der Putzhütte. Neben viel Dreck und Staub wurde auch das Inventar an Werkzeug, Formkästen und Modellen vorübergehend ausgelagert. Zum Mittagessen gab es Erbsensuppe aus dem Kübel (vorne). Foto: Anne Degenhardt
Mitglieder des Lehr- und Schaugießerei-Vereins beim Ausräumen der Putzhütte. Neben viel Dreck und Staub wurde auch das Inventar an Werkzeug, Formkästen und Modellen vorübergehend ausgelagert. Zum Mittagessen gab es Erbsensuppe aus dem Kübel (vorne). Foto: Anne Degenhardt
Die Sonne steht noch tief, als am Morgen des 2. April 2016 Herr Vornefeld vom Verein der Lehr- und Schaugießerei in aller Frühe das Putzhaus (vorne rechts) und den Ostflügel (Mittelgrund) aufschließt. Wie zu Zeiten der Zisterzienser zahlt sich auch hier und heute das natürliche Belichtungskonzept der ehemaligen Klosteranlage aus: Hatten die Mönche im Obergeschoss des Ostflügels ihre Schlafzellen, um dort von der Morgensonne geweckt zu werden – die ersten Sonnenstrahlen fallen auf diesen Gebäudeflügel -, dringt auch durch die Ostfassade des davorgelagerten Putzhauses früh das Sonnenlicht ein - ideale Voraussetzungen für einen hell-wachen Arbeitseinsatz.
Die Sonne steht noch tief, als am Morgen des 2. April 2016 Herr Vornefeld vom Verein der Lehr- und Schaugießerei in aller Frühe das Putzhaus (vorne rechts) und den Ostflügel (Mittelgrund) aufschließt. Wie zu Zeiten der Zisterzienser zahlt sich auch hier und heute das natürliche Belichtungskonzept der ehemaligen Klosteranlage aus: Hatten die Mönche im Obergeschoss des Ostflügels ihre Schlafzellen, um dort von der Morgensonne geweckt zu werden – die ersten Sonnenstrahlen fallen auf diesen Gebäudeflügel -, dringt auch durch die Ostfassade des davorgelagerten Putzhauses früh das Sonnenlicht ein - ideale Voraussetzungen für einen hell-wachen Arbeitseinsatz.
 

22.01.2016: Mitgliederversammlung des Lehr- und Schaugießerei Kloster Bredelar e.V.

Zur Mitgliederversammlung begrüßte der Vorsitzende Benedikt Klaucke die Teilnehmer mit diesen Worten: "Dass das Interesse für Industriekultur eine Angelegenheit ist, die vor allem in Nordrhein-Westfalen für die Identitätsbildung und –findung der Bevölkerung von hoher Bedeutung ist, bescheinigt aktuell und erstmals der Entwurf des Landesentwicklungsplans (Stand September 2015). Denn neben dem landschafts- und baukulturellen Erbe ist es eben das industriekulturelle Erbe, das das Landschaftsbild in NRW gezeichnet hat und bis heute – egal ob als Industriebrachen oder intakte Arbeitsstätten – prägt." Dies sei eine Bestätigung des Vereinszweckes, die Spuren des Bergbaus und der Montangeschichte in der Region zu erhalten.

Vor 85 Jahren endete die Montanindustrie in den Mauern des ehemaligen Klosters Bredelar. Es ist erstaunlich, dass  die Bezeichnung "Theodorshütte" noch bis in die 1960er Jahre besonders in Bauanträgen nachzuweisen ist.

Die Information über die Förderzusagen zur Instandsetzung der Putzhütte wurde von den Vereinsmitgliedern erfreut aufgenommen.

Ein Rückblick auf die wichtigsten Aktivitäten des Vereins in 2015:

  • 27.02.2015 Übergabe der Ergebnisse der Bauforschung zur Putzhütte an den LWL Münster als Grundlage zur Einstufung als Denkmal
  • 19.03.2015 Vortrag von Benedikt Klaucke vor dem Evangelischen Männerkreis Bredelar zum Gegenstand, Stand und zur Entwicklung der Putzhütte
  • 22.06.2015 Pressetermin zur Unterdenkmalstellung der Putzhütte und Anbringung der Denkmalplakette
  • 30.06.2015 Erste Sitzung des Arbeitskreises des Fördervereins Kloster Bredelar "Instandsetzung der Putzhütte", weitere Sitzung am 19.10.2015
  • 13.09.2015 Führungen zum Tag des offenen Denkmals

Die Architekten-AG Bodenhausen, Müntinga und Puy aus Bad Arolsen wird die Architektenleistungen zur Instandsetzung der Putzhütte erbringen. Das Büro Müntinga und Puy erhielt 2015 den Hessischen Staatspreis für Denkmalschutz für seine Leistungen am ehemaligen Benediktinerkloster Flechtdorf an der Rhene im nahen Upland.

Bernhard Schlömer verlas den Kassenbericht. Dem Vorstand wurde einstimmig Entlastung erteilt.

Die "Putzhütte"

Zum Gebäudekomplex Kloster Bredelar|Theodorshütte gehört auch das Putzhaus  (die "Putzhütte"). Es diente zur Zeit der industriellen Nutzung des Klosters als Endbearbeitungsort für Gießerei-Produkte und als Verladestation zum Anschlussgleis. Von 2004 bis 2007 konnte der Verein Lehr- und Schaugießerei Kloster Bredelar e.V. das Gebäude für Veranstaltungen und Schulungen nutzen. Mitte 2007 wurde das Gebäude wegen Baumängeln am Dach durch die Baubehörde des Hochsauerlandkreises geschlossen.

Volkshochschule, Hochschulen und andere interessierte Gruppen brennen darauf, das Gebäude wieder zu beleben.

Das Gebäude wurde Anfang 2015 unter Denkmalschutz gestellt.

Ende 2014 wurden Anträge an den Bund und die NRW-Stiftung gestellt, um Mittel für die Restaurierung des Putzhauses zu erhalten. Im 2. Quartal 2015 erhielt der Förderverein Kloster Bredelar von den beiden Institutionen die Zusagen über je € 125.000,00. Im Januar 2015 ging auch der Förderbescheid der Bezirksregierung Arnsberg für die Bundesmittel aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm V der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) ein. Mit den Planungen zur Renovierung und der Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden kann im März 2016 begonnen werden.

Putzhütte Ostansicht November 2014
Putzhütte Ostansicht November 2014