Das spirituelle Erbe
Das spirituelle Erbe
 
 

Spirituelles Erbe des Klosters Bredelar

Klosterleben über viele Jahrhunderte

Neben der Restaurierung der Klosteranlage versucht der Förderverein, die Erinnerung an die spirituelle Vergangenheit als Abtei aufrecht zu erhalten.  Dazu werden z. B.  Fachreferenten eingeladen, die den Zuhörern aktuelle Themen mit religiösem oder sozialem Hintergrund nahebringen. Kinderführungen und Kinderklostertage zeigen schon den Kleinsten, wie Mönche gelebt haben. Es wurden auch schon Veranstaltungen im Sinne der Philosophie der Stiftung Weltethos unterstützt.

Andreas Englisch - der Vatikan-Korrespondent und Autor berichtet aus Rom

Über ein volles Haus freute sich der Förderverein Kloster Bredelar e.V., als Andreas Englisch über Entwicklungen im Vatikan nach der Wahl von Papst Franziskus berichtete. Begeisterte Zuhörer erfuhren Vergnügliches und Ernstes über grundlegende Änderungen im päpstlichen Tagesgeschäft und bei der Kurie. Papst Franziskus schneidet alte Zöpfe ab: Jahrhunderte alte Zeremonien wurden gestoppt. Von persönlichem Personal wie Kammerdiener, Sekretär und Haushälterinnen will der Papst sich nicht bedienen lassen. Prunkvolle Gewänder und Fahrzeuge zu verschiedenen Anlässen nutzt er nicht.

Andreas Englisch in Aktion  Foto: Woll-Magazin
Andreas Englisch in Aktion
Foto: Woll-Magazin

Er lebt nicht im apostolischen Palast, sondern im Gästehaus des Vatikans.

Für die Kurie im Vatikan müssen die Veränderungen einen unglaublichen Einschnitt in ihr festgefahrenes Ritual bedeuten.  Papst Franziskus gilt als effektiver Reformer, dem die Wahlkardinäle 2013 die Umsetzung notwendiger Maßnahmen zutrauten. Auch die Vatikanbank blieb von den Reformen nicht verschont. Nachdem ihr wegen fragwürdiger Bankgeschäfte die Berechtigung zum bargeldlosen Zahlungsverkehr  entzogen worden war, konnten Besucher nicht mehr mit EC- und Kreditkarten zahlen. Der Papst setzte unabhängige Personen ein, die jetzt die Geldflüsse der Vatikanbank überwachen und Misswirtschaft verhindern sollen.

Andreas Englisch schaffte es, die Zuhörer durch einen lebhaften Vortrag über eineinhalb Stunden zu fesseln. Sein eigener Werdegang zum Berichterstatter aus dem Vatikan entlockte den Gästen manches Schmunzeln und Lachen. 1987 war er nach Italien gekommen, um Italienisch zu lernen. Nach kurzer Zeit ging ihm das Geld aus und er bewarb sich bei einer amerikanischen Agentur als Vatikan-Fachmann. Er erwartete nur eine kurzfristige Tätigkeit, da ihm die grundlegenden Kenntnisse des Vatikans und der Kirche fehlten. Er arbeitete sich in die Materie ein, und heute schreibt er Bücher darüber, das neueste ist "Franziskus - ein Lebensbild".

 

Ökumenische Kinderklostertage in den Herbstferien

Wenn morgens vor 9.00 Uhr schon Scharen von Kindern im Innenhof des ehemaligen Klosters in Bredelar toben, dann sind „Kinderklostertage“. Sicher wird es ursprünglich im Kloster etwas ruhiger zugegangen sein, doch die Kinder haben in der ersten Herbstferienwoche die Räume der ehemaligen Zisterzienserabtei für sich erobert und mit Leben gefüllt.
Auf die Frage, wie man denn die ganz jungen Mönche in einem Kloster nennt, antwortet Max mit dem Brustton der Überzeugung: „Winzlinge“. Und das klingt ja schon fast wie das Wort „Novizen“, das die eigentliche Antwort gewesen wäre. 40 kleine Novizen beteten und arbeiteten an diesen Tagen. In der ehemaligen Klosterkirche kamen sie zu regelmäßigen Gebet zusammen und in den übrigen Räumen gingen sie ihrer Arbeit nach.
In verschiedenen AGs beschäftigten sich die Kinder mit Arbeiten, die zum Bau und Erhalt eines Klosters nötig waren. Steinmetzarbeiten konnten in der Gestaltung von Specksteinanhängern ausprobiert werden. Jedes Kind gestaltete ein farbiges Mini-Glasfenster. Aus Leder wurden einfache Taschen gefertigt. In der Wachswerkstatt konnten weiße und farbige Kerzen gezogen werden. Und die Holzwürmer kamen bei der Gestaltung von klösterlichen Frühstücksbrettchen mit dem Brennkolben zu ihrem Recht.
An einem Vormittag machte sich die ganze Schar der Mönche in den Klosterwald auf, wo die Schweine, die zur Eichelmast in den Wald getrieben worden waren, wieder eingefangen werden mussten. Es galt möglichst viele große bis winzig kleine Papierschweinchen zu finden, um so die meisten Punkte für die eigene Gruppe zu ergattern.

Kinderklostertage
Kinderklostertage
Kinderklostertrage
Kinderklostertrage
Kinderklostertage
Kinderklostertage
Kinderklostertage
Kinderklostertage
 

In den Pausen verwandelte sich der Innenhof des Klosters zu einem belagerten Fußballplatz, auf dem mit fliegenden Kutten um den Ball gekämpft wurde.
Ein riesengroßes Dankeschön geht an die zahlreichen Ehrenamtlichen, die den Kindern diese Tage ermöglicht haben. Mehr als 25 ehrenamtlich Mitarbeitende von 11 bis über 80 Jahren wirkten in den AGs und bei der Verpflegung der Kinder mit. Da wurde genäht, Wachs geschmolzen, Glasscheiben zum Bemalen vorbereitet und vieles mehr. 20 kg Kartoffeln wurden zu Reibekuchen verarbeitet und eines morgens tauchten sogar mehrere Kuchen auf, die in der Frühstückspause in Windeseile vertilgt wurden.
Zum Abschluss ging es am Freitag mit dem Bus ins Kloster Dalheim, wo die kleinen Novizen noch viel Neues über das Leben im Kloster erfahren konnten. 40 Kinder in ihren hellen Kutten waren für die anderen Besucher ein richtige Attraktion, die mehr als einmal fotografiert wurde. Die Leitung der Veranstaltung lag in den Händen von Gemeindereferentin Katrin Schröder und Pfarrer Markus Pape.


Neben dem Teilnehmerbeitrag trugen Spenden zur Finanzierung bei. Finanziell und durch Material unterstützt haben die Kinderklostertage das Schuhhaus Borghoff, die Tischlerei Markus Hillebrand, der Schmierstoffvertrieb Köhne, Maler Luce, der Markant Markt Bredelar und die Volksbank Marsberg. Außerdem stand das Team vom Kloster Bredelar mit Rat und Tat zur Seite. Ein Mini-Klostermarkt mit den hergestellten Kunstwerken rundete am letzten Tag das Programm ab.

Prof. Dr. Eugen Drewermann zu Gast im Kloster Bredelar

Am 11. Oktober 2015 besuchte Professor Drewermann das Kloster Bredelar mit seinem Vortrag "Gewalt in den heiligen Schriften der Bibel und des Koran".  Die zahlreichen Gäste füllten die ehemalige Abteikirche und lauschten gebannt den Ausführungen des Redners. Nach seinem Vortrag beantwortete Prof. Drewermann Fragen des Publikums.